Kurs
2.6
Auferstanden aus Ruinen?
Die Deutsche Wochenschau 1940-1963
Zur Akademie Waldenburg 2025-2
17.07.
-
02.08.2025
Kinowochenschauen erklärten seit dem Ersten Weltkrieg den Zuschauern die Welt. Sie waren audiovisuelle Pioniere und wurden mit dem Siegeszug des Kinos nicht nur weithin bekannt, sondern auch einflussreich. Zugleich waren nationale Wochenschauen ein gutes Mittel zur (staatlichen) Selbstdarstellung. Das erkannten auch die Nationalsozialisten und verstaatlichten die Wochenschauen. Der Ausgangspunkt des Kurses ist folglich die Beschreibung der Deutschen Wochenschau im Zweiten Weltkrieg als eindrucksvollstes Medium des nationalsozialistischen Durchhaltewillens. In allen Besatzungszonen wurde die Wochenschau nach Kriegsende allerdings weitergeführt. Es soll im Kurs nachgezeichnet werden, wie stark sich die Themenwahl, die Weltanschauungen, aber auch die Freiheitsgrade der staatlichen Nachrichtenredaktionen in Ost und West dabei unterschieden. Unbestritten ist jedoch auch in diesem Zeitraum der Zugriff der Auftraggeber auf die von ihnen kontrollierten Nachrichtenredaktionen und ihr Wille zur gesellschaftlichen Einflussnahme in Deutschland.
Dieser Themenkomplex wird im Kurs an konkreten audiovisuellen Quellenbeispielen erarbeitet, und zwar anhand einer Parallelbetrachtung der Berichterstattung der Neuen Deutschen Wochenschau in der Bundesrepublik und des Augenzeugen in der DDR über wichtige Ereignisse der deutschen Zeitgeschichte: Nürnberger Prozesse (1946); Berlin-Blockade (1948); doppelte Staatsgründung (1949); Aufstand vom 17. Juni (1953); westdeutsche Wiederbewaffnung (1955); Mauerbau (1961). Es geht also um einen doppelten Vergleich: Wie unterschieden sich die Berichterstattungen in Ost und West – und: Gibt es dabei eine Entwicklung? Inwieweit sind sie auch in der Nachkriegszeit mit dem Propagandabegriff fassbar?
Achtung: Bei der Akademie in Waldenburg ist aus organisatorischen Gründen keine vegane Verpflegung möglich. Vegetarische Verpflegung stellt kein Problem dar.
Die
Kursleitung

