Kurs 5.1
Der Urknall

Von Schwarzen Löchern, Gravitationswellen und dem tiefsten Ton des Universums

Zur Akademie Roßleben 2025-5
03.07. - 19.07.2025

Stell dir vor, du begibst dich auf eine Reise zu den Grenzen der Raumzeit, als unser Universum vor knapp 14 Milliarden Jahren wie aus dem Nichts in Erscheinung trat: Der Raum selbst ist gerade erst entstanden und expandiert doch schon um dich herum in alle Richtungen. Das Thermometer zeigt eine Temperatur an, die milliardenfach heißer ist als jede Sonne. Nach knapp einer Minute hat sich die Umgebung so sehr verdünnt und dadurch abgekühlt, dass aus dem dichten Elementarteilchen-Plasma die ersten Elemente entstehen. Nicht mehr lange, dann werden sich die ersten Gaswolken um Ansammlungen dunkler Materie zusammenfinden. Es folgt die Entstehung von unzähligen Sternen und Galaxien und nicht zuletzt von einer gewissen Lebensform, die sich heute den Kopf über den Anfang der Welt und den Sinn von alldem zerbricht.

Zugegeben: Es ist gar nicht so leicht, sich diese kosmischen Superlative vorzustellen. Um trotzdem die Ursprünge unseres Universums greifbar zu machen, verwendet die Physik die Sprache der Mathematik — mit bemerkenswertem Erfolg. Um dieses harmonische Zusammenspiel der beiden Disziplinen kennenzulernen, erhalten die Kursteilnehmenden erste Einblicke in das kosmologische Standardmodell und in aktuelle Forschungsergebnisse der Teilchenphysik. Außerdem erarbeiten sie sich die Fähigkeit, selbständig Differentialgleichungen aufzustellen und zu lösen — sei es auf dem Papier oder mit Hilfe eines Computers. Dazu sind erste Programmiererfahrungen und Grundkenntnisse der Differential- und Integralrechnung hilfreich, jedoch nicht erforderlich.

Ein weiteres Kursziel ist es, über das (vermeintliche) Spannungsfeld von Physik, Philosophie und Theologie sprechen zu lernen. Dafür ist es von Vorteil, keine Berührungsängste mit englischsprachigen Texten zu haben.

„Wanderer am Weltenrand" von Camille Flammarion, 1888

Die Kursleitung