Kurs
JGW-1.5
Die Entdeckung der Unendlichkeit
Die Zeit Leibniz’ und sein Schaffen
Zur JGW-Akademie Papenburg 2024-1
06.08.
-
18.08.2024
Das 17. Jhd. war eine revolutionäre Zeit in der Geschichte der Mathematik. Zum ersten Mal ereiferten sich Gelehrte, nicht nur Zustände, sondern auch Veränderungen mathematisch zu beschreiben. Dank der u.a. von Gottfried Wilhelm Leibniz entwickelten Analysis wurde es möglich, Bewegungsabläufe und Kurven zu untersuchen und sich mittels Konzepten wie Grenzwerten der Unendlichkeit anzunähern – Neuerungen, die undenkbar gewesen wären ohne gleichzeitige geistesgeschichtliche Entwicklungen, die Fragen aufwarfen nach der Rolle und Methodik von Wissenschaft sowie dem Platz des Menschen in einer langsam nicht mehr so unergründlichen Welt.
Zentrales Lernziel des Kurses ist es, mittels der Doppelperspektive von Mathematik und Geschichtswissenschaft zu entdecken, wie es im 17. Jhd. gelang, erstmals Veränderungsprozesse der realen Welt numerisch zu erfassen und praktisch nutzbar zu machen. Thematische Schwerpunkte des Kurses sind zum einen die vielfältigen Entwicklungen jener Zeit im Bereich der Mathematik, die größtenteils auf Leibniz zurückgehen (u.a. Potenzreihen und der Aufbau einer „Rechenmaschine“). Zum anderen werden der philosophische Kontext für die Berechnung der Unendlichkeit sowie die Entstehung von Gelehrtenvereinigungen und Postnetzwerken untersucht, die den wissenschaftlichen Austausch unter Mathematikern im 17. Jhd. überhaupt erst ermöglichten.
Für den Kurs sind keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich. Die Vorbereitung eines Referates und die Lektüre englischsprachiger Forschungsliteratur im Vorfeld des Kurses wird vorausgesetzt. Die Kursarbeit besteht aus der Erarbeitung mathematischer Methoden sowie der gemeinsamen Analyse historischer Text- und Bildquellen.
Im Uhrzeigersinn: Leibniz’ Sprossenrad, die Leibniz-Reihe, das Postnetzwerk zu Leibniz’ Zeit, Leibniz selbst. (Quellen: Wikipedia (Bildnis), Wikimedia Commons (Sprossenrad), Researchgate Commons (Karte), Thomas Kalthoff (Foto Leibniz-Reihe))