Kurs
JGW-2.6
Viel zu Verhandeln
Regionale und institutionelle Konflikte im Europäischen Raum
Zur JGW-Akademie Papenburg 2024-2
20.08.
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01.09.2024
Nach der Ausweitung des russischen Krieges auf die Ukraine war die EU eine Zeit lang so geeint wie seit 30 Jahren nicht mehr. Doch nach zwei Jahren Krieg zeigen sich wieder Risse: Es gibt keine Einigkeit über eine gemeinsame Migrationspolitik, rechte und populistische Parteien gewinnen an Zulauf und klimapolitische Beschlüsse werden auf Drängen einzelner Staaten verwässert.
Vor diesem Hintergrund analysiert der Kurs regionale und institutionelle Konflikte im europäischen Raum. Dazu erarbeiten sich die Teilnehmenden zunächst einen Überblick über die Geschichte und den Status quo verschiedener regionaler Konflikte, wie z.B. zwischen Serbien und dem Kosovo, der katalanischen Unabhängigkeitsbestrebungen oder des Konfliktes um Transnistrien. Dies geschieht durch Diskussionen, Kurzreferate, Rollenspiele und Simulationen. Auch untersuchen die Teilnehmenden die Hintergründe des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, beleuchten die Standpunkte der jeweiligen Konfliktparteien und diskutieren mögliche Lösungsvorschläge.
Im zweiten Teil recherchieren die Teilnehmenden den Aufbau und die Funktionsweise der EU-Institutionen sowie die Positionen der einzelnen EU-Mitglieder zu Fragen der Migration, Klimapolitik und der Sanktionen gegen Russland. Außerdem analysieren sie potenzielle EU-Erweiterungen und entwerfen eine mögliche Rolle der EU und Europas in einer zunehmend multipolaren Welt. Darauf aufbauend erörtern die Teilnehmenden, ob die EU als Institution reformbedürftig ist, wie eine Reform aussehen könnte und wie sich Europa vor dem Erstarken populistischer/nationalistischer Parteien schützen kann.
Von den Teilnehmenden wird erwartet, dass sie die Entwicklungen in Deutschland und in der Welt sowie die Wahlen zum EU-Parlament mindestens zwei Monate vor Kursbeginn aufmerksam verfolgen.