Kurs
1.5
Optime optimam regere rem publicam
Ciceros „De re publica“, der römische Staat und die antike politische Philosophie
Zur Akademie Louisenlund 2025-1
31.07.
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16.08.2025
Marcus Tullius Cicero ragt unter den Staatsmännern des antiken Rom heraus: als Politiker wie als Autor. Die Summe seiner reichhaltigen Erfahrungen und seines politischen Denkens suchte er in „De re publica“ zu fassen – und umriß in turbulenten Zeiten der römischen Republik, was einen idealen Staat und einen idealen Staatsmann ausmache.
Die gemeinsame intensive Lektüre dieses facettenreiches Textes über das Gemeinwesen setzt gute Lateinkenntnisse voraus. Mit umsichtiger Übersetzungsarbeit (durchaus in beide Richtungen) gilt es, Ciceros kunstvolle Sprache und deren Eleganz zu entdecken, die auf seine Weise ein Kommentar zu zeitgenössischen Entwicklungen war. So entsteht ein vielschichtiges Verständnis des uns nur fragmentarisch überlieferten Werkes – bei dessen Abfassung sich der belesene Autor an einem anderen antiken Klassiker orientierte: an Platons „Politeia“. „De re publica“ gehört also in eine lange Tradition der politischen Philosophie, die das Abendland bis in unsere Gegenwart prägt.
So stellt „De re publica“ zugleich kritische Rückfragen an unser heutiges Empfinden und regt an, grundsätzlich über Politik nachzudenken. Denn Ciceros weitreichendes Untersuchungsprogramm erweist sich als charakteristisch für die antike Staatsphilosophie. Sie fragte nach der Bedeutung von Gerechtigkeit und Freiheit, sie verklammerte individuelle Ethik und kollektive Zwecke, sie widmete sich der Kunst der richtigen Lebensführung in Verbindung mit politischen Institutionen, sie integrierte die Vorstellung einer Unsterblichkeit der Seele in das Nachdenken über das Gemeinwesen – und sie stand Erwägungen über den Ursprung des Staates näher als solchen nach seiner Zukunft.
Die
Kursleitung

