Kurs 1.1
Das Gehirn sezieren

Experimentelle Werkzeuge als Skalpell der molekularen Neurowissenschaften

Zur Akademie Louisenlund 2025-1
31.07. - 16.08.2025

Welche Rolle spielen Proteine beim Lernen einer neuen Sprache? Und was hat ein Funkloch mit neuropsychiatrischen Erkrankungen zu tun? Wie entsteht ein komplettes menschliches Gehirn aus nur zwei Zellen?

Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir das Gehirn sezieren, auf Gewebe-, Zell- bis hin zur Molekülebene. Dieser Kurs gibt sowohl theoretische als auch angewandte Einblicke in den experimentellen Werkzeugkasten der molekularen „Hirnchirurgen“, also der Forschenden, die im Labor daran arbeiten, das menschliche Gehirn im Detail zu verstehen. Er erklärt, warum in den Neurowissenschaften personalisierte Viren entwickelt, manchmal Experimente inmitten von Aquarien durchgeführt und „Miniaturgehirne“ in Petrischalen gezüchtet werden.

Im ersten Kursteil stellen die Teilnehmenden die Grundlagen in Form vorbereiteter Kurzreferate vor. Gemeinsam erarbeiten sie sich ein theoretisches Grundverständnis der molekularen Biologie und experimenteller Strategien im Forschungsalltag, und vertiefen dieses mithilfe praktischer Beispiele.

Im zweiten Teil des Kurses sind – wie in der Wissenschaft – Kreativität und Teamwork gefragt! Es folgt die Anwendung der erworbenen Kenntnisse in einer Projektarbeit: Von der Forschungsfrage über die Hypothese bis zum experimentellen Vorgehen entwickeln und pitchen die Teilnehmenden ein eigenes Forschungsprojekt. Anschließend haben sie die Aufgabe, im Sinne des sogenannten Peer-Reviews, ihre Vorhaben gegenseitig kritisch zu betrachten und ethische Implikationen zu diskutieren.

Die Motivation, sich in komplexe Zusammenhänge einzuarbeiten und sich bereits vorbereitend auf den Kurs mit Fachliteratur auseinanderzusetzen, wird erwartet. Weitere Voraussetzungen – außer Spaß und Interesse an der Thematik – bestehen nicht.

Die Kursleitung