Kurs
3.5
Sprechen und Schreiben über Musik
Worte finden für das, was wir hören
Zur Akademie Grovesmühle 2024-3
11.07.
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27.07.2024
“Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“ Ein schlauer Satz von Ludwig Wittgenstein. Aber stimmt der Satz noch, wenn man ihn auf Musik anwendet? Musik begleitet die Menschen im Alltag, aber darüber reden, dafür Worte zu finden, gilt als schwierig. Dabei wird es dem Menschen nie abgenommen werden, genau hinzuschauen – und genau hinzuhören. In einer Gesellschaft, in der viele Menschen nur noch trotzig auf ihrem Standpunkt beharren, ist die Bereitschaft zuzuhören, ist das offene Ohr scheinbar abhanden gekommen. Musik öffnet als Medium einen gefahrfreien – weil vermeintlich erst einmal unpolitischen – Möglichkeitsraum des Diskutierens, Zuhörens, Schreibens und Sprechens. Die Teilnehmenden erfahren, wie aus vielfältigen Perspektiven über Musik gesprochen und geschrieben werden kann: analysierend, wertend, (musik-)wissenschaftlich, philosophisch, journalistisch.
Ausgangspunkte sind einerseits musikphilosophische Texte, aber auch Podcasts, Musikvermittlungsprojekte und Clips. Gemeinsam diskutieren, gemeinsam verstehen – und anschließend in kreativ-praktischen Phasen anwenden. Texte durchdringen, Sprache verfeinern, spielerisch-praktisch ausprobieren.
Voraussetzung ist das Interesse an klassischer Musik, wobei die diversen Musikgeschmäcker aller Teilnehmenden ebenfalls im Kurs zur Sprache kommen können. Alle Teilnehmenden sind eingeladen, ihre Lieblingsmusik zur Diskussion zu stellen. Bei theoretischen Debatten bleibt es dabei nicht. Die Teilnehmenden bekommen Werkzeuge für das Schreiben und Sprechen über Musik – vor Publikum, für Schriftmedien, für Podcasts, YouTube-Formate – an die Hand. Wissenschaftliche und journalistische Formen werden fruchtbar zusammengebracht. Auch kann das Gelernte im Zusammenhang mit dem Konzert der Deutschen SchülerAkademie dezidiert – in Form von erarbeiteten Programmhefttexten, Einführungspodcasts und Ähnlichem – angewendet werden.