Kurs
5.4
Public History
Warum wir die Vergangenheit so sehen, wie wir sie sehen
Zur Akademie Roßleben 2024-5
27.06.
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13.07.2024
Ob Napoleon im Kino auf der Leinwand erscheint, Shakespeares Stücke Kleopatra zum Leben erwecken oder Memes, Reels und TikToks Imperialismus und Dekolonisierung thematisieren, Geschichte ist mal mehr, mal weniger offensichtlich in verschiedensten Formen Gegenstand populärer Medien. Dabei wird sie immer wieder von Institutionen sowie Einzelpersonen genutzt, um sich selbst in einem größeren Gesamtzusammenhang einzuordnen. Dieser Kurs analysiert die Verarbeitung von Geschichte in unterschiedlichsten Medienformen – von antiken Dramen über Klassiker der Filmgeschichte bis hin zu zeitgenössischen Videospielen. Hierzu untersuchen die Teilnehmenden nicht nur die dargestellten Ereignisse, Personen und Prozesse mit Hilfe von Quellen auf ihre Authentizität hin, sondern setzen die Werke auch in den Kontext ihrer Entstehung. Dadurch ergeben sich zahlreiche weitere Fragen:
Welche Narrative werden von wem und warum produziert? Wie nutzen Medienschaffende Stereotype, um ihr eigenes Bild von Geschichte zu vermitteln? Auf welche Weise emotionalisieren Medien Ereignisse, die zum Teil vor mehreren Jahrhunderten stattfanden?
Mithilfe dieser Fragestellungen und der Diskussion von unterschiedlichsten Beispielen erarbeiten sich die Teilnehmenden einen geschichtswissenschaftlichen Blick auf die Medien, die sie alltäglich konsumieren. Dabei steht neben dem Studium von Quellen und der aktuellen Forschungsliteratur der Diskurs miteinander im Zentrum. Durch die kritische Analyse von Medienerzeugnissen lernen die Teilnehmenden, wie sie ihre Erkenntnisse bei der Konzeptionierung und Produktion eigener Beispiele in Kleingruppen anwenden können.
Um eine gemeinsame Grundlage zu schaffen, werden die Teilnehmenden im Vorfeld gebeten, einzelne Texte zu lesen sowie Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen durchzuführen.