Kurs 6.6
Die rechtschraipkattastrofe

Müssen wir uns für Rechtschreibfehler schämen?

Zur Akademie Torgelow 2025-6
24.07. - 09.08.2025

Kaum ein anderer Lerngegenstand des Deutschunterrichts erregt die Gemüter so stark wie die Rechtschreibung. Manch einer glaubt gar, in den Rechtschreibleistungen der jüngeren Generation den bevorstehenden Untergang der Menschheit zu erkennen. Die Verantwortung für schlechte Rechtschreibung liegt nach Ansicht vieler Erwachsener allein bei Jugendlichen, die zu wenig üben und zu viel Social Media konsumieren würden. Selten in der Kritik steht dagegen die Art und Weise, wie Schüler*innen in den Schulen rechtschreiben lernen.

Dieser Kurs geht der Frage nach, wie der Deutschunterricht aktuell Rechtschreibung vermittelt - und was er optimieren könnte. Die Teilnehmenden erarbeiten zunächst phonologische, silbische, morphologische und syntaktische Grundlagen der theoretischen Linguistik, die das Fundament unserer Orthographie bilden. Anhand von Beispielen aus aktuellen Lehrwerken sowie ihrer eigenen Lernbiographie skizzieren und evaluieren die Teilnehmenden den Status Quo der Unterrichtspraxis. Diesen kontrastieren sie mit alternativen, wissenschaftlich fundierten Vermittlungsansätzen. Mithilfe gängiger empirischer Methoden der Sozialforschung und der angewandten Linguistik stellen die Teilnehmenden die unterschiedlichen Ansätze auf die Probe und entdecken mögliche Vor- und Nachteile. 

Voraussetzung für die Teilnahme sind Begeisterung für sprachliche und didaktische Themen, die Bereitschaft, das eigene orthographische Lernen und Können kritisch zu reflektieren, sowie die Fähigkeit, die Lernendenperspektive gelegentlich zu verlassen. Ausdrücklich nicht notwendig sind hervorragende Rechtschreibfähigkeiten! In Vorbereitung auf den Kurs erarbeiten die Teilnehmenden orthographisches Vorwissen, sammeln Unterrichtsbeispiele und bereiten einen Vortrag zu einem kursrelevanten Thema vor.

Die Kursleitung